Stadtgeheimnisse Agnes
Sagenhafte Bücher von Kurt Neubauer

Nürnberger Sagen neu erzählt

Nürnberg ist eine Stadt mit vielen Geheimnissen. Wer etwas über sie erfahren will, der begebe sich auf einen Stadtrundgang der besonderen Art: Neun Nürnberger Autoren erzählen die merkwürdigsten, unheimlichsten und spannendsten Sagen ihrer Stadt – und jagen dem Leser einen frischen Schauer über den Rücken.

Sagen erzählen die innere Geschichte eines Ortes, machen seine Seele fühlbar. Eine Stadt wird durch ihre Sagen lebendig. In den Sagen spiegeln sich oft tatsächliche Ereignisse mit historischem oder sozialem Hintergrund, sie erzählen vom Schicksal bedeutender Persänlichkeiten ebenso wie vom Los der kleinen Leute und machen Geschichte auf diese Weise lebendig.

In der vorliegenden Auswahl Nürnberger Sagen setzen sich neun Autoren aus Franken, jeder auf seine ganz eigene Weise, mit dem literarischen Rohstoff Sage auseinander. Dabei reicht der Bogen von der Nacherzählung über die Dramatisierung bis hin zur Erschaffung neuer sagenhafter Geschichten, in denen sich historische Fakten mit literarischer Fiktion zu etwas Neuem fügen.

Zusammen mit den farbigen Illustrationen des Grafikers und Herausgebers Kurt Neubauer und den geschichtlichen Anmerkungen der Historikerin Nadja Bennewitz wurde mit diesem Buch ein sagenhafter Nürnbergführer geschaffen, in dem sicher nicht nur Touristen Neues entdecken werden.


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Leseprobe als PDF (ca. 3 MB) herunterladen © K. Neubauer, W. Tümmels Verlag
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Stadtgeheimnisse

Nürnberger Sagen neu erzählt
W. Tümmels Verlag, Nürnberg;
144 Seiten, mit vielen
farbigen Illustrationen,
gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag; 24,80 Euro;
ISBN 978-3-940594-00-6
www.tuemmel.de

Kurt Neubauer (Hrsg.)
Autoren: Nadja Bennewitz,
Gerd Berghofer,
Helmut Haberkamm,
Armin Jäger,
Matthias Kröner,
Fitzgerald Kusz,
Petra Nacke,
Klaus Schamberger,
Friedhelm Sikora,
Elmar Tannert

Die Autoren

www.gerd-berghofer.de
www.helmuthaberkamm.de
www.schreibschwung.de
www.kusz.de
www.petra-nacke.de
www.elmar-tannert.de
www.fairgefischt.de
www.friedhelmsikora.de
www.bennewitz-frauengeschichte.de

Der Herausgeber

www.kurt-neubauer.de
www.grafikatelier.de


Kontakt & Impressum

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Weitere Bücher:

Das Wütige Heer
am Walberla

Sagen aus der
Fränkischen Schweiz


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PRESSESTIMMEN

Warum die Eiserne Jungfrau gar nicht so keusch war
Im neu erschienenen Band "Stadtgeheimnisse" erzählen Autoren alte Sagen um die Reichsstadt zeitgemäß

Heimatforscher und Lokalpatrioten werden ihre Freude daran haben, andere Leser aber auch: Im Tümmels-Verlag ist jetzt eine Sammlung Nürnberger Sagen erschienen, die sich von bisherigen deutlich unterscheidet. Schriftstellerinnen und Schriftsteller von heute haben sich an zeitgemäße Neufassungen der alten Geschichten gewagt. Herausgegeben und prächtig illustriert wurde der Band von dem Nürnberger Grafiker Kurt Neubauer.

In der Vorrede zum ersten Band ihrer "Deutschen Sagen" schrieben die Brüder Grimm, die Sage sei "historischer" als das Märchen. Das gilt natürlich für die bekanntesten Sagen aus Nürnberg in besonders hohem Maß. In vielen Fällen ist die Grenze zur verbürgten Geschichte fließend, wie die Historikerin Nadja Bennewitz in ihren Anmerkungen zu den Beiträgen des neuen Buches erklärt. Doch die Autoren schauen nicht nur zurück. Ihre Texte sollen vor allem zeigen, dass die Gegenwart die Fortsetzung der Vergangenheit ist, und dass uns unsere Vorfahren nicht bloß allerlei materielles Kulturgut hinterlassen haben, sondern auch ganz spezielle Arten des Denkens und Empfindens.

Nürnberger Tüchtigkeit Wenn zum Beispiel Elmar Tannert vom sagenhaften Nachruhm des mittelalterlichen Stadtheiligen Sebald erzählt, dann offenbart sich dem Leser die unsterbliche Nürnberger Volksseele auf elementare, mit dem Verstand allein nicht zu erfassende Weise. Im beschriebenen Kampf des Rates der alten Reichsstadt um die päpstliche Anerkennung der Sebalduswunder manifestiert sich eindrucksvoll das bis zum heutigen Tag intakte Urvertrauen der Nürnberger in ihre eigene Tüchtigkeit.

Ursprünglich benachteiligt, weil in einer sandigen Flussniederung mit wenig verlockendem Klima angesiedelt, "schlug ihr spitzfindiger Verstand desto fleißiger auf subtile Werke und Künste." Dies sei das gräßte Wunder von Nürnberg, sagt der schlaue Ratsherr Konhofer in Elmar Tannerts Geschichte, ein wahres Wunder, das sich immer wieder neu ereignet.

Von zeitlos-menschlichen Stärken und Schwächen der Reichsstadt-Einwohner wissen alle der insgesamt neun Autoren des ungewähnlichen Sagen-Buches zu berichten. Wir begegnen berühmten und berüchtigten Leuten wie dem Handwerker-Erfinder Peter Henlein, dem Volksdichter Järg Graf und natürlich dem Raubritter Eppelein. Helmut Haberkamm beschäftigt sich mit teuflischen Unregelmäßigkeiten beim Bau der Kaiserkapelle auf der Nürnberger Burg, Fitzgerald Kusz hat dem Besuch des Humoristen Eulenspiegel an der Pegnitz ein Mini-Drama gewidmet, und Klaus Schamberger beleuchtet die dunklen Seiten der Freundschaft, welche im 14. Jahrhundert die Nürnberger Oberschicht mit Kaiser Karl IV. verbunden hat.

Nürnberger Originale Friedhelm Sikora erklärt, dass die "eiserne Jungfrau" keine hartnäckig keusche Dame war, Matthias Kräner stellt verschiedene Nürnberger Originale vor, Gerd Berghofer kann bezeugen, dass manchmal sogar die cleversten Leute ein schlechtes Geschäft machen, und Petra Nacke bereichert den heimischen Sagen-Schatz um die Kunde von "Windskind".

Die Bilder von Kurt Neubauer sind teilweise derb, teilweise poetisch und zart, aber immer eine echte Bereicherung der Texte. Alles in allem: einfach ein schönes Buch.

Nürnberger Nachrichten, Bernd Zachow

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Märder, Ritter und eiserne Jungfrauen - sagenhafter Sammelband
Autoren verzaubern mit Geschichten - Dichtung und Wahrheit

NÜRNBERG. - Geschichten erzählen, eine Gabe die vom Aussterben bedroht scheint. Früher, da erzählten sich die Menschen allerlei Geschichten, Glaubhaftes und Wundersames, Übertriebenes und Unheimliches, Märchen, Legenden und Sagen. Heute, da haben die Menschen ihre Fernseher und den DVD-Player. Ganz selten noch einmal nehmen Eltern ein Grimmsches Buch zur Hand und lesen ihren Kindern vor. Erwachsene erzählen sich so gut wie keine Geschichten, sie erzählen sich vielleicht ihren neuesten Coup, vom Ärger im Geschäft oder von den Kosten der letzten Urlaubsreise. Aber richtig Geschichten zu erzählen, sie auszuschmücken, den Zuhörer einzufangen und zu packen, die Fantasie anzuregen - das ist heute ausgestorben. Nicht ganz, denn jetzt ist ein Buch erschienen, in dem neun Autoren, die die Kunst des Erzählens noch beherrschen, Nürnberger Sagen niedergeschrieben haben.

Altbekannte Namen finden sich im Buch, Fitzgerald Kusz etwa hat zwei Mini-Dramen geschrieben. Gute zwei Seiten etwa braucht er nur für seine zwei Szenen zum "Schusserbou", der Geschichte vom Jungen, der beim Spielen betrügt und deswegen vom Teufel geholt wird. Natürlich beinhaltet das Theaterstück auch die nötigen Regieanweisungen, und die Dialoge sind - typisch Kusz - im breitesten Fränkisch gehalten. Außerdem schlägt er elegant die Brücke zur Neuzeit, was die meisten Geschichten in diesem Buch auszeichnet. Am Ende jeder Erzählung steht dann auch, gleich einem Lexikoneintrag, der Hintergrund zur Geschichte, in diesem Fall zum Teufelsbrünnlein an der Lorenzkirche, das die Szene zeigt, als der Bub vom Leibhaftigen geholt wird. Die Historikerin Nadja Bennewitz hat diese Erklärungen zusammengestellt und sich streng an die Wahrheit gehalten, während die Autoren ihrer Kreativität freien Lauf lassen durften. Dichtung und Wahrheit kommen hier zusammen. Den Reiz der Erzählungen machen die Fantasie und die sehr unterschiedliche Erzählweise der verschiedenen Dichter aus. So ist kein einheitliches Buch entstanden, sondern ein Sammelband ganz verschiedener Stile, selbst die Längen der einzelnen Geschichten variiert stark. Manche Sagen sind auf zwei Seiten erzählt, andere brauchen zehn und mehr. Klaus Schamberger etwa erzählt wunderbar die Geschichte des Schönen Brunnens, besser gesagt jenes goldenen Ringes in ihm, der angeblich zu Kindersegen verhilft - sofern man an ihm dreht. Auch hier wieder ein Bezug zur Gegenwart: "Was die Japaner meistens nicht wissen, wenn sie am goldenen Ring vom Schönen Brunnen drehen und sich dabei ins Nürnberger Mittelalter neimeditieren: Dass ein Mittelalter insgesamt eine übelriechende Sache war". So steigt er in die Liebestragödie ein, die sich mit dem Kunstschmied Paul Kuhn, seiner Tochter Margarete und seinem Gesellen beschäftigt. Der hatte nämlich "hochbegabt, aber armer Schlucker bis dorthinaus, ein Auge auf sein ebenfalls schönes Töchterlein Margarete (sprich: Marcharedd) geworfen. Von den Fingern und anderen Körperteilen gar nicht zu reden. Schöner Brunnen, Schöne Marcharedd, Schöner Schlamassel. Der Meister Kuhn hat es folgendermaßen gelöst: Seiner Marcharedd einen filigranen Keuschheitsgürtel, damals das einzig wirksame Verhütungsmittel, gelöttet, und den Gsell mit den Worten "Dreegsau elendiche, Erbschleicher, Diddlasbadscher, Gässlasgeicher, souch der anderer zum Ausbrobiern!" aus der Werkstatt hinaus in die mittelalterliche Scheiße gejagt."

(...) Ebenso bei der Geschichte von den Rauschgoldengeln, die Matthias Kröner so herrlich nacherzählt, dass sie fast wie ein Grimmsches Märchen daherkommt.

(...) Traurig und doch schön entführt Petra Nacke ins Mittelalter, oder um genau zu sein auf den Sinnwellturm. Aber selbst eine spannende Kriminalgeschichte mit einem hochbetagten, aber vermögenden Opfer seiner jungen Frau, findet sich in dem Buch und lockt den Leser auf den bekannten Johannisfriedhof, wo sich das Grab des Georg Paumgartner befindet. Allerlei Gewürm sowie ein schauriges Bild der mordlustigen Witwe und des greisen Gatten zieren die Seiten, ebenso blutige Fingerabdrücke, sie entsprangen der Feder des Herausgebers Kurt Neubauer, der das ganze Werk aufwendig und einfallsreich illustriert hat. Die Kriminalgeschichte endet übrigens mit der Feststellung: "Hätte es damals - also vor ein paar hundert Jahren - schon die forensische Wissenschaft oder einfach nur das Fernsehen gegeben, wären Frau und Sekretär zwar trotzdem auf dem Schafott gelandet, aber man hätte den Alten nicht erst ein- und dann wieder ausbuddeln müssen." Vor allem aber, so möchte man anfügen, wäre Nürnberg und der gelungene Sagenband um eine spannende Geschichte ärmer.

Christian Rechholz
Regiopress 132 10/07 REGIOPRESS ist der offizielle Presse- und Informationsdienst des Marketingvereins Metropolregion Nürnberg e.V.